KRAMPFADERN

PROBLEME IN DER SCHWANGERSCHAFT


Geschwollene Beine und die Ausbildung von Krampfadern sind häufige Probleme in der Schwangerschaft
. Vor allem bei bestehender familiärer Veranlagung wird die Ausbildung von Krampfadern durch eine Schwangerschaft in hohem Maße begünstigt. Der Anstieg des Schwangerschaftshormons Gestagen führt in den ersten Monaten zu einer Lockerung des Bindegewebes und damit zu einer Venenerweiterung. Darüber hinaus wird durch das Anwachsen der Gebärmutter, vor allem in Rückenlage, zunehmend Druck auf die untere Hohlvene ausgeübt, was wiederum den Druck in den Beinvenen erhöht und die Krampfaderbildung begünstigt.

Aus diesen Gründen sind vor allem in der ersten Schwangerschaft vorbeugende Maßnahmen zu empfehlen. Werdende Mütter sollten daher bei Schwellung der Beine oder beginnender Krampfaderbildung, Kompressionsstrümpfe tragen und in schwereren Fällen Kompressionsverbände mit Kurzzugbinden anlegen. Die Kompressionsbehandlung kann eine Zunahme der Beinschwellung verhindern und die Rückbildung der Krampfadern nach der Entbindung fördern.
Sie sollten sich außerdem viel bewegen und sitzende oder stehende Tätigkeiten vermeiden. Vorbeugend ist auch das Schwimmen in nicht zu warmem Wasser empfehlenswert. Wärmezufuhr sollte vermieden werden, da dies zu einer Erweiterung der Venen führt. Zum Venentraining sind täglich kalte Schenkelgüsse sinnvoll. Weieterhin sind regelmäßige Ruhephasen mit Hochlagern der Beine empfehlenswert. Krampfadern können auch im Genitalbereich und am Schamhügel auftreten.
Kühlende Umschläge und Salben lindern das unangenehme Druckgefühl. Auch kalte Beingüsse direkt nach dem Aufstehen sind gut. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und die Venenwände können sich nicht so stark ausdehnen.
Achtung:
Besprechen Sie mit dem Arzt, welche Anwendungen für Sie infrage kommen und kontaktieren Sie ihn sofort, wenn die Beschwerden ungewöhnlich stark werden sollten. Es könnte ein Blutgerinnsel dahinter stecken.

In der Schwangerschaft sollten Krampfadern weder operiert noch verödet werden. Oft handelt es sich gar nicht um echte Krampfadern, sondern nur um stark erweiterte Venen. Da sich der Befund nach der Entbindung gravierend verbessern bzw. ganz zurückbilden kann, sollte eine eventuelle Behandlung erst Monate nach der Schwangerschaft erfolgen.

Entzündungen der Krampfadern kommen bei Schwangeren häufiger vor als bei Nichtschwangeren. Sie werden durch Kompressionsverbände und gegenbenenfalls durch Eröffnung der Krampfader mit dem Skalpell und Entleerung des geronnenen Blutes behandelt. Auf eine medikamentöse Behandlung kann meistens verzichtet werden. Arzneimittel sollten während der Schwangerschaft nur im Notfall gegeben werden.

Während der Schwangerschaft ist das Risiko für eine Thrombose oder eine Lungenembolie gering. Es steigt jedoch im Wochenbett, besonders nach einem Kaiserschnitt oder großen Blutverlusten, stark an. Deshalb ist zu diesem Zeitpunkt eine konsequente Thromboseprophylaxe wichtig. Hierzu gehören Kompressionsstrümpfe und Mobilisationsgymnastik bereits am Tag der Entbindung. Bei Venenthrombosen oder Lungenembolien in der Vorgeschichte kann zusätzlich eine medikamentöse Behandlung mit Heparin notwendig sein.
Frauen mit familiärer Belastung oder Venenerkrankungen in der Vorgeschichte sollten während und in den Wochen nach der Schwangerschaft regelmäßig von einem in der Behandlung von Venenerkrankungen erfahrenen Arzt betreut werden.

VON DER HEBAMME

STÜTZSTRÜMPFE

Die eng anliegenden Stützstrümpfe pressen die Venen zusammen und verengen so deren Durchmesser. Wegen dieses Drucks nennt man Stützstrümpfe auch Kompressionsstrümpfe. Sie sorgen dafür, dass die Klappen in den Venen wieder schließen können und das Blut Richtung Herz "pumpen". Das verhindert Stauungen und schützt die Venenwände. Durch den verbesserten Blutfluss sinkt auch die Gefahr von Blutgerinseln oder Thrombosen, wie sie vor allem nach langem Sitzen z.B. im Büro oder bei längeren Autofahrten auftreten können.
Wenn auch die Kompressionsstrümpfe sich bildende Krampfadern nicht ganz vermeiden können, denn die Neigung dazu ist vererbbar, so können sie dennoch die Anzahl, Größe und Symptome lindern.

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